Tamara Link


ZEUGNIS

Von Tamara Link

Ich bin in einer sehr liebevollen Familie aufgewachsen. Meine Eltern liebten meine Schwester und mich sehr und taten uns viel Gutes. Leider kannte meine Eltern den wahren Gott nicht. Doch seit meiner Kindheit hatte ich mir immer viele Fragen über den Sinn des Lebens gestellt. Ich suchte überall nach Antworten: in verschiedenen Büchern, im Fernseher oder bei gebildeten Menschen. Doch diese Antworten brachten mir keinen Frieden. Tief im Herzen wusste ich, dass es mehr geben musste, als nur einen Beruf zu erlernen und eine Familie zu gründen. Ständig war ich auf der Suche nach geistlichen Dingen für und in meinem Leben. Gott kannte ich aber nicht, keiner hatte mir von ihm erzählt. Mein Vater antwortete auf meine Überlegung, dass geistliche Werte über die materiellen zu stellen seien, dass ich auf dem „Boden bleiben solle“. In der orthodoxen Kirche meiner Stadt bekam ich ein Gebetsbuch, doch auch das genügte meiner Seele nicht, ich suchte nach „mehr“.

Nach meinem Abitur zog ich zum Studium in eine andere Stadt. In dieser Metropole hoffte ich, ein neues Leben beginnen zu können und endlich Antworten auf meine vielen Fragen zu bekommen. Doch im Studentenleben wurde ich mit vielen Versuchungen konfrontiert. Die allgemeine Lebensweise meiner KommilitonInnen enttäuschte mich: Alkohol und Unzucht war normal. Eines Tages, als ich mit dem Zug zur Uni fuhr, las ich in meinem Neuen Testament, welches ich geschenkt bekommen hatte, doch ich verstand es nicht. Eine junge Frau fragte mich, was ich denn da lesen würde. Auf meine Antwort hin verwies sie mich auf ihre christliche Mitbewohnerin. So kam ich in Kontakt mit Christen: dieser erste Jugendabend, den ich besuchte, sollte mein Leben vollständig verändern: ich war tief berührt von den Liedern, die von Jesus Christus handelten. Ich konnte nur noch weinen. Ich konnte kaum glauben, dass ich endlich gefunden hatte, was ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte. An diesem Abend schien ich auf Adlersflügel nach Hause zu gehen, voller Freude darüber, dass der allmächtige Gott mein Herz berührt hatte: dieser Tag, der 11. November 1998 war der Tag meiner geistlichen Wiedergeburt. In den folgenden Wochen und Monaten veränderte sich mein Leben: alles schien auf „den richtigen Platz gerückt“ zu werden. Meine Glaubensschritte wurde immer fester und fester. Ich ließ mich mit der Wassertaufe taufen und erhielt auch die Geistestaufe. Auch wenn mich meine Hausgenossen nicht verstehen konnten, folgte ich meinem Heiland gern weiter. Mein Hunger wuchs und ich besuchte Veranstaltungen, die mir halfen, diesen Hunger zu stillen. Mein Jesus Christus führte mich dabei von einer Erkenntnis zur anderen, von einer Stufe des Glaubens zur nächsten.

Doch es kam eine Zeit in mein Leben, in der mein Glaube stark geprüft wurde. Mit einer christlichen Gruppe gingen wir immer wieder in ein Tuberkulose-Krankenhaus, in dem wir den kranken Menschen das Evangelium erzählten, für sie beteten und ihnen dienten. Ich hatte keine Angst mich anzustecken, ich wollte diesen hoffnungslosen Menschen von Herzen dienen und ihnen die Liebe Jesu bringen. In diesem Krankenhaus sind viele Menschen gesund geworden, einige haben aber auch vor ihrem Tod Frieden mit Gott gefunden. Doch in einer ärztlichen Untersuchung kurzer Zeit später stellten die Ärzte eine bereits sehr fortgeschrittene Form von Tuberkolose bei mir fest – meine Lunge war unheilbar krank. Ich suchte nach Antworten im Wort Gottes. Viele meiner Freunde sagten: „Wo ist nun dein Gott? Warum hat der dich nicht beschützt?“ Doch Gott gab mir die Gewissheit durch sein Wort: „Du wirst nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn verkünden! Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern dein Glaube wird geprüft und die Ehre Gottes wird groß sein!“

Als ich dieses Wort von Gott erhielt, zog der Friede Gottes in mein Herz ein. Beinahe ein ganzes Jahr verbrachte im Krankenhaus, dort, wo der Geruch des Todes und die Dunkelheit stark spürbar sind. Der Herr sagte mir: „Du wirst mein Licht und meine Heilung diesen Menschen bringen. Viele werden dadurch geheilt und gerettet sein.“ Wir Christen kamen jeden Tag zusammen, feierten Gottesdienste, predigten das Evangelium und beteten für die Kranken.

Als ich ins Krankenhaus kam, hatte ich mich von allen Medikamenten abgesagt – die Ärzte setzten mich deshalb stark unter Druck und meinten, dass dies mein sicherer Tod sein würde. Ich aber vertraute dem Wort meines Gottes. Als ich neun Monate später wieder einmal untersucht wurde, zeigte das Röntgenbild nichts mehr weiter als eine kleine Schrame an der Stelle, wo früher die Wunde war. Das war ein gewaltiges Wunder Gottes! Groß und treu ist unser Herr und Heiland Jesus Christus! Ihm gebührt alle Ehre!

Die Ärzte sagten mir, dass ich keine Kinder bekommen und Krankheit zurückkommen werde. Doch ich habe das nicht angenommen, lieber wollte ich meinem Gott vertrauen. Es versprach mir, dass ich eine Familie und Kinder haben werde. Treu ist der Herr! Er hat mich überaus gesegnet! Er gab mir einen wunderbaren Mann aus Deutschland aus einer sehr guten Familie. Gott gab mir Kinder. Er führte mich in dieses, mein „gelobtes Land“. Seine Herrlichkeit und Treue offenbaren sich immer mehr in meinem Leben und ich will Ihm von Herzen dienen.

Ich will die Berufung meines Lebens erfüllen, die Er mir gegeben hat. Ich will ihm treu bleiben. Ehre und Anbetung sei allezeit Ihm dargebracht, dem Gott der Liebe, er ist der König aller Könige, der Retter und Heiland: Jesus Christus!


Tamara Link